Der Thriller R.I.P. ist der 3. Band der Huldar und Freyja-Serie von Yrsa Sigurdardóttir.
Inhaltsangabe zu R.I.P. von Yrsa Sigurdardóttir:
Das sechzehnjährige Mädchen Stella verdient sich in einem Kino etwas zu ihrem Taschengeld hinzu. Alles scheint auf einen normalen Abend herauszulaufen, als plötzlich ein Mann mit einer Darth-Vader-Maske vor ihr steht. Was anfangs nach einem schlechten Scherz aussieht, entpuppt sich für Stella als das pure Grauen. Vor laufender Kamera wird sie misshandelt und schließlich getötet. Anschließend sendet der Täter das Video an Stellas Freunde.
Kommissar Huldar übernimmt die Ermittlungen in einem Fall, der selbst den hartgesottenen Kriminalisten erschüttert. Zu allem Überfluss unterstützt ihn dabei die Psychologin Freya, zu der er seit einem eher missglückten One-Night-Stand ein kompliziertes Verhältnis hat. Hinzu kommt, dass seine neue Chefin Erla eine Frau ist, mit der er Probleme hatte, die ebenfalls in eine sexuelle Richtung gehen. Doch Huldar hat nicht wirklich Zeit, sich darüber viele Gedanken zu machen, denn als ein zweiter Jugendlicher ermordet wird, ist ihm klar, dass er dem Täter so schnell wie möglich das Handwerk legen muss …
Kritik zu dem Thriller R.I.P.:
Nachdem sie ihre ersten Schritte im Kinderbuchbereich absolviert hat, wandte sich Yrsa Sigurdardóttir 2005 dem Krimigenre zu. Und das ist gut so, denn die Isländerin avancierte zu einer der erfolgreichsten weiblichen Thrillerautoren des europäischen Nordens. Nach ihren Dóra-Gudmundsdóttir-Romanen erfreut sie seit einigen Zeit ihre Leser mit den Ermittlungen von Kommissar Huldar und der Psychologin Freya. In „R.I.P.“ lässt die das Gespann bereits zum dritten Mal auf den Leser los. Und das in einem Fall, der es wirklich in sich hat.
In Zeiten stetig wachsender sozialer Medien bekommt der Begriff Mobbing insbesondere unter Jugendlichen einen völlig neue, leider auch erschreckende Bedeutung. Das ist das zentrale Thema, mit dem sich Yrsa Sigurdardóttir intensiv beschäftigt hat. Es liest sich stellenweise erschütternd, wenn man miterleben muss, was junge Menschen anderen antun, nur um einen Videokick zu bekommen. Überlegt man sich dann, dass die Realität auf den Schulhöfen dieser Welt durchaus so aussehen kann, hat man bei der Lektüre einen noch dickeren Kloß im Hals.
In erster Linie ist „R.I.P.“ ein Thriller. Und Yrsa Sigurdardóttir eine Autorin, die ihr Handwerk versteht. Mit 42 Kapiteln hält sie sich an die imaginäre 10-Seiten-pro-Kapitel-Regel, sodass der Leser einen flott zu lesenden Roman bekommt, der alles andere als platt und abgedroschen ist. Ein Grund sind die Charaktere und ihr Verhältnis untereinander. Gerade das von Kommissar Huldar zu Freya und Erla ist hier ein starkes Gewicht, das diese Serie auszeichnet. Für den Fall an sich ist es nicht erforderlich, die beiden Vorgänger gelesen zu haben, doch um das Verständnis für die Figuren und ihr Verhalten aufzubringen, ist es schon hilfreich, „DNA“ und „SOG“ zu kennen. Hinzu kommt, dass Yrsa Sigurdardóttir die Stärken ihres Schauplatzes Island voll ausspielt. Das kleine Land, in dem sich die Menschen überwiegend beim Vornamen ansprechen ist ein spezieller Kosmos, den die Autorin hier ausgesprochen bildhaft in ihren Krimi einbaut.
Ob „R.I.P.“ im Vergleich zu den Werken ihrer nordischen Kolleginnen und Kollegen wirklich herausragt, muss jeder Leser für sich entscheiden. Fest steht, dass es ein packender, gut durchdachter Roman ist, der zum einen von seinem Thema, zum anderen von den tollen Figuren lebt. Von daher ist Yrsa Sigurdardóttir ihrem guten Ruf einmal mehr gerecht geworden. Sehr gerne dürfen Kommissar Huldar und Freya ein viertes Mal ermitteln.
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Ich liebe ja die Reihe rund um die Rechtsanwältin Dóra und konnte bislang mit ihrer neuen Serie, in der die Titel nur aus 3 Buchstaben bestehen, nicht so ganz warm werden. Dennoch werde ich mir auch RIP vornehmen – ich wusste gar nicht, dass Yrsa ein neues Buch herausgegeben hat.
Danke für den Tipp!
LG
Sabienes
Kommissar Huldar und die Psychologin Freyja ermitteln wieder zusammen. Zwei Jugendliche sind ziemlich brutal ermordet worden. Vorher lässt der Täter sie noch um Verzeihung bitten. Videos der Taten werden über Handy an deren Freunde weitergeleitet. Gibt es zwischen den Opfern ein Zusammenhang?
Diese Story ist so spannend, sie fesselt den Leser von Anfang bis Ende. Es geht hier um Mobbing und Social Media. Die Videos werden per Snapchat verbreitet. Ein ganz aktuelles Thema, mit dem sich die Schüler auseinandersetzen. Während der Ermittlungen ist man auch als Leser dem Täter auf der Spur. Was sind seine Beweggründe? Was verbindet die Opfer? Das Ermittlerteam hat mir auch ganz gut gefallen. Die Auflösung fand ich verblüffend.
Ein wirklich gelungener und spannender Thriller mit einem brisanten Thema.