Inhaltsangabe von „Wisting und die Stunde der Wahrheit“ von Jørn Lier Horst:
William Wisting steht 1983 am Anfang seiner Karriere. Er ist ein junger Streifenpolizist, der davon träumt, eines Tages bei der Mordkommission zu arbeiten. Er ist mit Ingrid verheiratet und vor wenigen Monaten Vater von Zwillingen geworden. Während einer Nachtsicht bekommt er die erste Chance sich zu beweisen, als er einen Bankräuber verfolgt. Allerdings gelingt diesem die Flucht und die weitere Suche wird von den älteren Kollegen übernommen. Parallel dazu geht es um einen Oldtimer, den Rubert Hansson, ein Bekannter von Wistings Frau Ingrid erwerben möchte. Da der Besitzer nicht bekannt ist, versucht Wisting etwas herauszufinden. In einer alten Scheune stößt er auf einen Rucksack und einen vergilbten Brief. Alles deutet auf ein Verbrechen hin. Von seinem Chef unterstützt macht er sich an die Ermittlung und fördert einiges zu Tage, auch eine Verbindung zu dem aktuellen Fall.
Kritik zu dem Buch von Jørn Lier Horst:
Mit „Wisting und die Stunde der Wahrheit“ legt Jørn Lier Horst ein Prequel zu seiner erfolgreichen Cold-Case-Reihe vor. Daher ist der Roman für alle Leser der Serie ein Muss, da es viele Informationen zu den Anfängen des Kommissars gibt. Durch die überaus bildhafte und atmosphärische Schilderung der Schauplätze sowie der Charaktere wirkt die Story lebendig. Obwohl sich der private Handlungsstrang etwas zurückhält, merkt man bereits hier die Verbindung zu seiner Tochter Line, die später als Journalistin ihrerseits an den Ermittlungen mitwirkt. So ergibt das für die Leser, die den Wisting-Kosmos kennen, ein mehr als vollständiges Bild. Neueinsteiger erhalten nunmehr die Chance, die Fälle des Kommissars von Beginn an zu begleiten.
Der Plot von „Wisting und die Stunde der Wahrheit“ ist so, wie man es von Jørn Lier Horst kennt. Ruhig und mit der Liebe zum Detail lässt er seinen Protagonisten agieren. Die Fälle des Kommissars sind nie achtiongeladen, aber trotzdem sehr spannend, denn die Kunst des Schriftstellers besteht unter anderem darin, dass er die Lesenden mitraten lässt. Dazu kommt eine düstere, fast bedrohlich wirkende Atmosphäre, wenn es darum geht, alle Mosaiksteinchen zu einem gesamten Bild zusammenzusetzen. Hier kann man durchaus das Klischee eines typisch skandinavischen Krimis zum Einsatz bringen. Das macht Spaß, zumal es auch für versierte Leser nicht so leicht ist, hinter die Lösung zu kommen.
Allerdings ist dieser Fall eher ein kurzes Abenteuer. Von den 277 Buchseiten kann man rund fünfzig Seiten für eine Leseprobe von „Wisting und der Tag der Vermissten“ abziehen, so dass Wistings erster Fall insgesamt ein recht schnelles Vergnügen ist.
Mein Fazit:
Unterm Strich ist „Wisting und die Stunde der Wahrheit“ ein guter, aber kein überragender Band null. Dieses bereits 2016 von Jørn Lier Horst verfasste Buch ist eher als Mosaiksteinchen in dieser Serie zu sehen und bezieht seine Klasse neben dem durchaus spannenden Plot vor allem aus der Tatsache, wie Kommissar Wistings Karriere begann. Trotzdem lohnt dieser Rückblick und sorgt für kurzweilige Unterhaltung.
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- Infos über das Buch:
- Serie: Wisting 1
- Verlag: Piper
- Seiten: 272
- Veröffentlichung: 24.2.2022
- Formate: Buch, eBook
- Buch-ISBN: 9783492063104