Anmerkung: Der Kriminalroman „Bluteiche“ von Anders de la Motte ist der 4. Band der Jahreszeiten-Quartett-Reihe.
Um was geht es in „Bluteiche“ von Anders de la Motte?
Thea Lind ist als Ärztin in zahlreichen Krisengebieten dieser Erde unterwegs gewesen und hat dort schreckliche Dinge gesehen und erlebt. Jetzt will sie mit ihrem Mann David neu anfangen und ein wenig zur Ruhe kommen. Dazu ziehen sie in die schwedische Kleinstadt Tornaby, Davids Heimatort, wo dieser in Kürze ein Restaurant eröffnen möchte. Seine Eltern freuen sich und auch von der Dorfgemeinschaft wird Thea gut aufgenommen. Niemand ahnt, dass sie ein Geheimnis hat, dass sie vor allen verbirgt. Als sie Hinweise auf einen grausamen Ritualmord findet, der Mitte der 1980er Jahre an einer wunderschönen jungen Frau namens Elita verübt wurde, ist ihr Interesse geweckt. Als Täter wurde damals der Stiefbruder des Opfers identifiziert. Thea findet Parallelen zu ihrer Kindheit und beginnt Fragen zu stellen. Allerdings stößt sie auf eine Mauer des Schweigens. David fürchtet um den Ruf seines Restaurants und bittet Thea, die Sache ruhen zu lassen. Doch selbst anonyme Warnungen können sie nicht aufhalten, da sie unbedingt in Erfahrung bringen will, was damals wirklich passiert ist.
Kritik zu dem Krimi von Anders de la Motte:
Mit diesem Krimi legt Anders de la Motte, den Abschlussband einer eigenständigen Reihe vor, die als Jahreszeiten-Quartett bezeichnet werden kann und die mit „Sommernachtstod“ und „Spätsommermord“ begonnen hat. Nach seinem letzten, sehr spannenden Roman „Winterfeuernacht“, kommt jetzt also der Frühlingsband „Bluteiche“ und entpuppt sich als echter Höhepunkt dieser Romanreihe. Getragen wird der Plot vor allem von Thea Lind. Da sie weder Kommissarin, noch Pathologin ist, sondern als Ärztin normalerweise nichts mit der Ermittlung von Mordfällen zu tun hast, wirft sie eine ganz andere Sicht auf die Dinge. Das macht diese Figur besonders, zumal Anders de la Motte sie überaus glaubhaft und sympathisch angelegt hat.
In zwei unterschiedlichen Zeitebenen erlebt der Leser in „Bluteiche“ zum einem die Ereignisse aus dem Jahr 1986 mit und lernt dabei auch das Opfer kennen. Der andere Part beschäftigt sich dann wieder mit Thea, die in der Gegenwart versucht, die damaligen Begebenheiten ans Licht zu bringen. Durch dieses Wechselspiel bekommt der Roman eine ungeheure Sogwirkung, die einen an die Buchseiten fesselt. Vor allem, da Thea Stück für Stück Dinge erfährt, die sie durchaus beunruhigen. David war damals Zeuge. Fürchtet er wirklich nur um seinen Ruf? Aber auch andere Dorfbewohner haben Leichen im Keller, so dass es mehrere Geheimnisse sind, derenen Thea hier auf die Schliche kommt.
Natürlich ist Anders de la Motte ein Autor, der sein Handwerk versteht. So legt er zahlreiche falsche Fährten aus, die den Leser immer wieder in die Irre führen. Wie Thea fällt es ihm nicht leicht, das Dickicht aus Lügen und Schweigsamkeit zu durchdringen. Doch gerade darin liegt der Reiz dieser Story, die zudem ausgezeichnet mit düsteren Elementen gespickt wurde. Das Ende ist letztlich eine Überraschung und ergibt sich gut aus der Handlung, sodass man diesen Roman zufrieden zur Seite legen wird.
Wer auf nordische Kriminalromane steht, bekommt mit „Bluteiche“ ein ganz besonders gelungenes Werk. Anders de la Motte beginnt seinen Krimi recht ruhig, zieht dann aber die Spannungsschraube so fest an, dass man das Buch nicht mehr aus der Hand legen kann. Ein mitreißender Krimi, mit einer tollen Hauptfigur und allem, was man sich von einem solchen Roman wünscht.
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- Buchinfos:
- Serie: keine
- Verlag: Droemer
- Seiten: 432
- Veröffentlichung: 1.4.2021
- Formate: Buch, eBook, Hörbuch
- Buch-ISBN: 9783426307434